Ausverkauf vom Traum Neuseeland

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Beschreibung

Ausverkauf vom Traum Neuseeland

Was die Kolonie Deutschland von der Geschichte der Kolonie Neuseeland heute lernen kann

Autor: Hans-Jürgen Geese

ISBN 978-3-940321-24-4

Seitenzahl: 356
Ausführung: ​Softcover


Ich nehme einmal an, dass Sie mit der Geschichte Neuseelands nicht vertraut sind. Ferner vermute ich, dass Sie vielleicht nicht ein Interesse daran haben, sich mit der weitgehenden drögen Geschichte Neuseelands zu beschäftigen. Warum sollten Sie auch? Weltbewegende Erkenntnisse werden sich aus der Analyse der einmal Ereignisse der letzten 200 Jahre hier unten, am Ende der Welt, auf ein paar Inselchen, für Sie in Deutschland sicherlich nicht herausdestillieren lassen, oder? Schließlich war und ist Deutschland keine Kolonie. Oder? Ich höre Sie sagen: Wenn überhaupt Neuseeland, dann doch bitte als Tourismusdestination. Nun, gestatten Sie mir bitte die Behauptung, dass Sie sich irren könnten. Und lassen Sie mich ein Versprechen machen: Wenn Sie sich auf dieses Buch einlassen sollten, dann wird Ihnen schnell aufgehen, dass Neuseeland ein hochinteressantes Biotop darstellt, in dem Sie die Funktionsweise der modernen kapitalistischen Gesellschaft en detail studieren können. Sie schauen in den Spiegel einer Welt, der nicht dermaßen verzerrte Bilder produziert, dass nur noch wenig Wirklichkeit zu erkennen ist. Der Neuseeländer ist nicht durch Intellektualität so versaut wie der Deutsche. Die Gutmütigkeit und Naivität und Ignoranz und blasse Harmlosigkeit der Kiwis erlauben deshalb eher einen tief bohrenden Blick in die Werkstatt von manipulierter Politik und Gesellschaftsveränderung 2019.

Sie erinnern sich vielleicht an Chile 1973, als der demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende von CIA & Co weggeputscht wurde. An seine Stelle trat Augusto Pinochet, ein Massenmörder. Außer wegen der etwa 3000 Morde erlangte Chile damals auch Berühmtheit als Versuchsfeld für den neoliberalen Superstar Milton Friedman und seine Chicago Boys, die die soziale Wirtschaft umkrempelten, um das Geld dahin zu schaufeln, wo es ihrer Meinung nach hingehörte. Dieser Prozess fand 1984 auch in Neuseeland statt, allerdings ohne Waffen und Tote (abgesehen von denen, die sich aus Verzweiflung das Leben nahmen). Ich vermute, dass Sie das nicht gewusst haben.
Chile war ein Versuchsfeld. Neuseeland war ein Versuchsfeld. Nach all den Jahren gilt: Wer Augen hat zu sehen und hinschauen will, der wird erkennen.
Zwei fundamentale Regeln der Manipulation kann ich Ihnen schon jetzt aufzeigen, die quasi global gelten. Ganz simple Regeln eigentlich, die allerdings aus Gründen, auf die wir später zu sprechen kommen, nicht öffentlich diskutiert werden. Aber noch eines vorneweg, zur Beziehung von Ihnen und mir, damit wir uns richtig verstehen: Wissenschaft (bei Sozialwissenschaften heutzutage meistens „Pseudowissenschaft“) ist nicht mein Ding. Ich weiß, vor einem Herrn Doktor und einem Herrn Professor erstarren Sie in Ehrfurcht. Darf ich den amerikanischen Schriftsteller Upton Sinclair zitieren: „It is difficult to get a man to understand something, when his salary depends upon his not understanding it.“ (Es ist für einen Mann schwierig, etwas zu verstehen, wenn sein Gehalt davon abhängt, es eben nicht zu verstehen). Wissenschaft heute ist vor allem gekaufte Wissenschaft. Höflich ausgedrückt: „gesponsert“. Wissenschaft hat weitgehend ihre Glaubwürdigkeit verloren. Sie ist nicht mehr frei. Als Litmus Test brauchen Sie lediglich zum Beispiel folgende Themen zur Sprache bringen, um die geistige Unabhängigkeit von diesen Herrschaften einzuordnen: Das Thema Krebs, das Geschäft mit dem Klimawandel, der Mord an Kennedy, 9/11 und unser Geld- und Finanzsystem. Früher, lang, lang ist es her, früher, da haben wir noch den Kant in der Schule gelesen: „Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne die Anleitung eines anderen zu bedienen.“ Das hat mit Wissenschaft nichts zu tun. Vor hundert Jahren bereits sagte der große Denker und gnadenlose Realist C.H. Douglas: „It must be remembered that all the brains in the world which can be bought with money are at the disposal of the banking system.“ (alle Gehirne der Welt, die man mit Geld kaufen kann, stehen dem Bankensystem zu Diensten).
Es ist erstaunlich, dass keiner der großen Männer Neuseelands studierte. Nicht einer! Und es ist erstaunlich, dass alle Kabinettsmitglieder im Jahre des Umsturzes, im Jahre 1984, studiert hatten.
Man sprach ehrfurchtsvoll vom intelligentesten Kabinett in der Geschichte des Landes. Wow! Und was kam dabei heraus? Verräter. Da können Sie mal sehen, welch Unheil vermeintliche Bildung anrichten kann. Nicht umsonst kennt die kluge deutsche Sprache das Wort „verbildet“. Diese Verräter, diese kleingeistigen Stiefellecker des Intellekts, die machten einfach wie sie wollten. Und fanden das ganz normal. Denn sie hatten schließlich ihren Auftrag. Natürlich nicht von den Wählern. Der Auftrag kam von wirklich wichtigen Leuten, die das alles finanzierten. Politik, Parteien, Politiker, der ganze Politikzirkus, das, das muss ja schließlich alles irgendwie und von irgendjemandem bezahlt werden. Wie wir später, sogar wissenschaftlich erwiesen, aufzeigen werden, kümmert sich die Politik heute nicht mehr um die Belange der gemeinen Bürger. Das können die Politiker sich gar nicht leisten. Es besteht eine Beziehung zwischen Politikern und Wählern, die auf Illusionen beruht. Die unausgesprochenen Anforderungen der Politiker an die Bürger: Brav euer Kreuzle machen und ansonsten die Schnauze halten. Jemand hat das einmal, sehr elegant, passive Demokratie genannt.
Der amerikanische Schriftsteller James Bradley listet in seinem Buch „The China Mirage“ auf den Seiten 364/365 einige Namen von hochintelligenten Politikern auf, die an der Harvard Universität studierten und sich im Laufe ihrer Karriere gegenseitig unter- stützten, Leute wie Franklin Delano Roosevelt, in den 60er Jahren McGeorge Bundy, Henry Kissinger, Robert McNamara, später George W. Bush, Obama und viele andere mehr. Der Whistleblower Daniel Ellsberg (Pentagon Papers) bat im Jahre 1971 einen dieser hochintelligenten Rechtsprofessoren von der Harvard Universität um Rat. Der sagte ihm nach einleitenden Worten:
„Ich muss da sofort einhaken. Ich fürchte, ich kann an dieser Diskussion nicht weiter teilnehmen.“ Der Herr Professor erkannte sofort, dass er hier gegen seinen eigenen Eliten-Club antreten müsste. Das würde er nie tun. Moral? Was ist das? Sie können wohl davon ausgehen, dass Ärzte mit der Absicht praktizieren, zu heilen. Eine ähnliche Schlussfolgerung für die Herren des Rechtes und das Recht zu hegen, könnte Sie auf den Holzweg führen. Selbst höchste Richter sind manchmal „käuflich“. Es sei angemerkt, in der Politik praktizieren viel mehr Anwälte als Ärzte. Im neuseeländischen Parlament bilden sie die größte Berufsgruppe. Das Land müsste eigentlich vor Recht und Gerechtigkeit nur so strotzen. Warum nicht? Nun, leider schützt Intelligenz vor Naivität, Dummheit und Verworfenheit nicht. Politiker rüsten ihre Armeen mit vielen Milliarden auf und schieben viele Milliarden ihren Herren zu, trotz Hunger und Elend auf der Welt.
“Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles was entsteht ist werth daß es zu Grunde geht; Drum besser wär's dass nichts entstünde. So ist denn alles was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element.”
Und so zerstören sie. Es ist übrigens auch viel einfacher zu zerstören als zu schöpfen.
1967 hatte U.S. Verteidigungsminister Robert McNamara eine Studie in Auftrag gegeben, 3000 Seiten, top secret, auf die Daniel Ellsberg Zugriff erhielt. Damals erfanden die cleveren Jungs die Domino Theorie, die besagte, dass, wenn ein Land an den Kommunismus abfiel, dann weitere Länder folgen würden. Es gab zwar keine Beweise für diese irgendwie logisch daherkommende Idee, aber es klang doch alles großartig. Ein geniales Businessmodell. Dafür lohnte es sich zu morden. Und so gingen sie an die Arbeit. Im zweiten Weltkrieg fielen etwa 2 Millionen Tonnen Bomben der Amerikaner auf Europa und den Pazifik. Im Vietnam Krieg schafften sie doch tatsächlich 6,7 Millionen Tonnen in Südostasien. Business was booming. Die Verantwortlichen waren alles Männer mit einem überdurchschnittlichen IQ (“The Best and the Brightest”). Und tollen Titeln von tollen Universitäten. Hat ihnen nichts geholfen.
Und da hat doch dieser Mensch, Francis Fukuyama, auch ein Gewächs von Harvard, behauptet, dass mit dem Triumph des Wirtschaftsliberalismus die Entwicklungsgeschichte der Menschheit ihr Ende gefunden habe. Sein Buch “The End of History...” (das Ende der Geschichte), ein weltweiter Bestseller, ist eine Einschlafpille, an Unsinn kaum zu überbieten, aber was solls, Mr. Fukuyama arbeitet für eine der ganz großen Denkfabriken, also wahrscheinlich eine Auftragsarbeit, um der Welt klarzumachen, dass wir uns glücklich schätzen können, endlich das Paradies geschaffen zu haben.
Auf den Universitäten lernen Sie heutzutage, in gewissen logischen Abläufen zu denken, und erhalten hoffentlich eine lukrative geistige Fitness für den Arbeitsmarkt. Allerdings lernen Sie nicht mehr, frei, unabhängig zu denken und mit Zivilcourage für Ihre eigene Meinung einzutreten. Warum nicht? Nun, wie bei Politikern, das können Sie sich gar nicht mehr leisten, denn die große Wahrscheinlichkeit besteht, dass Ihr Arbeitgeber, Ihr Sklavenhalter, auf Ihre vielleicht kontroverse Meinung keinerlei Wert legt. Denn der hat ganz genaue Vorstellungen davon, wie Sie ticken sollen. So einfach? Ja, so einfach. Gefällt Ihnen nicht? Frage: Über welchen Zeitraum erstreckt sich Ihr befristeter Arbeitszeitvertrag? Genau! Also, immer schön vorsichtig. Vergessen Sie Politik. Vergessen Sie Ihre Meinung. Sie sollen lediglich brav funktionieren.
Aber, werden Sie fragen, aber gilt das Primat solch “Funktionierens” tatsächlich auch in der “richtigen” Wissenschaft? Leider ja. In seinem Bestseller “Lost Connections” berichtet Johann Hari über die Entwicklungsgeschichte von Antidepressiva. Die Lieblingstherorie der Wissenschaftler lautete, dass es im Hirn ein Ungleichgewicht von Serotonin gäbe. Dafür existierten zwar keine Beweise, aber es war eine hübsche Geschichte, die man großartig vermarkten konnte. In dem Buch kommt “clinical psychologist” Dr. Lucy Johnstone zu Wort: “Almost everything you were told was bullshit... The serotonin is a lie.” (“Fast alles was man Ihnen erzählte war dummes Zeug... Die Serotoningeschichte ist eine Lüge”). Was meinen Sie, wie viele tausende von diesen sogenannten Wissenschaftlern in der Pharmaindustrie arbeiten? Und keiner hatte über all die Jahre da gewisse Fragen? Na klar, die Medikamente haben, wie alle Medikamente, einen Placebo Effekt. Die angebliche Heilwirkung hat allerdings nichts mit Chemie zu tun. Die Nebeneffekte schon…